Spinalkanalstenose

Ursache der Spinalkanalstenose:

Zur Einengung des Spinalkanals durch degenerative Prozesse führen vor allem  folgende Faktoren:

  • Knöcherne Anbauten an Wirbelkörper und Facettengelenke.
  • Verdickung des Ligamentum flavum. Dies ist ein elastisches Band welches zwischen den Wirbelbögen aufgespannt ist. Bei der Höhenminderung des Bandscheibenfaches enspannt es sich und nimmt wie ein Gummiband an Dicke zu. Darüber hinaus kann es zu krankhaften Veränderungen des Bandes kommen, die zu einer weiteren Verdickung führen.
  • Der Spinalkanal kann auch angeboren bereits enger sein als durchschnittlich (kurze Wirbelbögen). Dann sind die Reserveräume bereits früh aufgebraucht.
  • Durch ein Wirbelgleiten wird zusätzlich eine Verengung der Räume verursacht.

Die Veränderungen können in unterschiedlichen Formen auftreten und werden folgendermaßen unterteilt.

  • Zentrale spinale Enge
  • Recessusstenose
  • Foramenstenose

Im Bereich der Lendenwirbelsäule sind die Veränderungen meist an der Etage LWK3/4 und LWK4/5 vorhanden, an der Halswirbelsäule sind meist die Etage HWK5/6 und HWK 6/7 betroffen.

Beschwerden:

Das die Entwicklung einer spinalen Enge meist viele Jahre dauert, können sich Nerven und Wirbelsäule gut an die Enge anpassen. Zusätzlich verfügt der Körper über Kompensationsmechanismen um die Räume zusätzlich zu vergrößern (z.B. Entlordorsierung). Daher dauert es einige Zeit bis überhaupt Beschwerden auftreten werden.

Ist die Stenose stark ausgeprägt kommt es wie bei Bandscheibenvorfällen zu einer Kompression der nervalen Strukturen.

Typisch für eine zentrale Stenose im Bereich der Lendenwirbelsäule ist die Schaufensterkrankheit (Claudicatio spinalis).  Je nach Ausprägung kommt es beim Gehen nach zunehmend zu einer Schwäche, Schwere, Taubheit oder Schmerzen in den Beinen. Im fortgeschrittenen Stadium kann man nur noch wenige Gehmeter zurücklegen, muss dann stehen bleiben und den Rücken rund machen, meist indem man sich hinsetzt. Charakteristisch ist es,  dass Radfahren dagegen ohne Probleme möglich sein kann.

Bei einer unbehandelten Stenose im Bereich der Lendenwirbelsäule kommt es zunehmend zu einer Verformung des Rückens (Entlordorsierung).

Diagnostik:

Die Qualität der Diagnostik in der Praxis Dr. Markus Knöringer weist Maßstäbe auf, die universitären Standards gleichgestellt sind und zum Teil sogar deutlich übertreffen (Z.B. kein Wechsel von Behandler, kein Wechsel von Verantwortlichkeit, keine unterschiedlichen Personen in Bezug auf Gespräche, Diagnostik, Aufklärung und Operation und Nachuntersuchung). Neben einer Analyse der Krankheitsgeschichte, klinischen Untersuchung, ggf. diagnostischen Infiltration und der Verlaufsbeobachtung spielt die bildgebende Diagnostik eine entscheidende Rolle.

  • MRT (Magnetresonanztomographie): Goldstandard und wichtigste Untersuchung; Stärken: Darstellung der Weichteile, Nervenstrukturen, Bandscheiben, Entzündungen und Schwellungen
  • CT (Computertomographie): wird als Zusatzdiagnostik eingesetzt; Stärken: Darstellung der knöchernen Strukturen, bei Frakturen unverzichtbar
  • Lumbale Funktionsmyelographie in Kombination PostmyeloCT: Zusatzdiagnostik in schwierigen Fällen; Stärke: erlaubt die Darstellung des Spinalkanals in verschiedenen Körperpositionen z.B. in stehender Position
  • Nativ Röntgenaufnahmen: wird zur Übersicht und Verlaufsbeobachtung eingesetzt. Stärke: Klare Darstellung der segmentalen Gliederung der Wirbelsäule
  • Röntgenaufnahmen im Stehen: Zur Vermessung der Statik (Beckenschiefstand, Beinlängendifferenz, Skoliose, Lordose, Kyphose, spineopelvine Parameter. Stärke: eindeutige geometrische Ausmessung möglich
  • Röntgenaufnahmen in Funktion: Zur Beurteilung einer Instabilität
  • Ganzwirbelsäulenröntgenaufnahme: diese Aufnahme ist in speziellen Fällen erforderlich um komplexe statische Probleme der Wirbelsäule zu analysieren. Zum Beispiel HWK7 Lot in Bezug auf das Becken bei ausgeprägtem Buckel der Brustwirbelsäule

Behandlung:

Da sich die Veränderungen sehr langsam entwickeln kann eine sehr, sehr lange Zeit konservativ und interventionell erfolgreich behandeln werden. Das bedeutet eine Verbesserung von Körperhaltung und Körperverhalten sowie Behebung von Funktionsstörungen (Faszien, Muskulatur) Bei bestimmten Symptomen wird die Mikrotherapie gezielt eingesetzt.

Operation:

Sind die Räume aber schließlich zu sehr aufgebraucht ist bei entsprechenden Beschwerden eine operative Maßnahme erforderlich. Es werden heute verschiedenste operative Techniken zur Behandlung einer spinalen Enge angeboten. Viele Verfahren schließen dabei aufwendige Instrumentierungen und Stabilisierungen der Wirbelsäule ein. In meiner Praxis bevorzuge ich eine selektive minimalinvasive mikrochirurgische Dekompression.